Wenn Roboterarme farbige Würfel sortieren

An der Bissendorfer Oberschule am Sonnensee ist ein leises Surren zu hören. Im Technikraum bewegen sich auf kleinen Förderbändern farbige Würfel, die von Roboterarmen gegriffen und farbig sortiert abgelegt werden. Programmiert haben die Simulation einer industriellen Fertigung nicht die Lehrkräfte, sondern Schülerinnen und Schüler. Um Jugendlichen nicht nur Grundlagen der Naturwissenschaften zu vermitteln, sondern auch ihre Anwendung im technischen Bereich, hat die Oberschule am Sonnensee das Thema Robotik in den Unterricht integriert. So programmieren Schüler Roboter, mit denen die Teams Aufgaben lösen. Für dazu passende Förderbänder suchte Patrick Kreutzmann, Leiter des schulischen Technikums, noch Unterstützung. Denn so lassen sich nicht nur einzelne Aufgaben, sondern ganze Fertigungslabläufe simulieren und Industrie 4.0 kommt ins Klassenzimmer. Seine Suche hatte Erfolg: Die VME-Stiftung Osnabrück-Emsland hat dafür 1.000 € zur Verfügung gestellt. „Schülerinnen und Schüler können nun kollaborativ mit den Robotern arbeiten, so entstehen neue Ideen“, sagt Kreutzmann bei einem Besuchstermin der Stiftung, die Gelder der regionalen Metall- und Elektroindustrie in Bildungsprojekte umsetzt. Technik und Informatik werden erlebbar und auch für die berufliche Orientierung der Jugendlichen ist die Teamarbeit rund um den Robotereinsatz ein Mehrwert. Das befürwortet auch Rektor Markus Gerling: „Schule ist kein starres System. Die Wirtschaft verändert sich ja auch und wir müssen auf der Höhe der Zeit sein“, betont Gerling. Das gelte über den Technikunterricht hinaus. Es gehe darum, dass jede Schülerin und jeder Schüler die Bereiche entdecke, in denen die eigenen Stärken liegen. Die Jugendlichen des 9. und 10. Jahrgangs zeigen stolz ihre Programmierkenntnisse. Für Sabine Stöhr, Geschäftsführerin der VME-Stiftung, ist es spannend, die Schülerinnen und Schüler in Aktion zu erleben. Der Stiftung gehe es darum, handlungsorientiertes Lernen zu fördern. „Ich erlebe hier, wie die Teamarbeit rund um den Robotereinsatz das Selbstbewusstsein der Jugendlichen stärkt und das ist ein ganz wichtiger Baustein für ihren weiteren Weg in Schule, Ausbildung und Beruf“, so Stöhr.