Was machen eigentlich Werkzeugmechaniker? „Be MINT!“ gibt Antworten
Kurz vor dem Start der wohlverdienten Sommerferien haben sechs Schüler der Thomas-Morus-Schule eine Chance zur vertieften Berufsorientierung genutzt und die Aufgaben und Tätigkeiten von Werkzeugmechanikern näher kennengelernt. Sie haben am Pilotprojekt „Be MINT! Berufe erleben – Werkzeugmechaniker“ der VME-Stiftung Osnabrück-Emsland, einer Bildungsstiftung der regionalen Metall- und Elektroindustrie, teilgenommen, das erstmals durchgeführt wurde. Das neue Projekt leistet einen Beitrag zur praxis- und handlungsnahen Berufsorientierung und wurde in Zusammenarbeit mit den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Osnabrück (BBS Brinkstraße), der Thomas-Morus-Schule (TMS) und der Volkswagen Osnabrück GmbH (VW) entwickelt.
Eine Woche lang erlebten sechs Schüler aus den Jahrgängen 7-9 den Ausbildungsberuf „Werkzeugmechaniker“ verbunden mit einer realen Arbeitsaufgabe sowohl in der Schule, in der Ausbildungswerkstatt bei VW als auch in der BBS Brinkstraße. Unterstützt wurden sie in einer 1:1-Betreuung durch sechs VW-Auszubildende, die derzeit die Ausbildung absolvieren. Ihr Arbeitsauftrag: der Bau einer Hebelschere nach Konstruktionsanleitung. Diese Aufgabe hatten sich Christoph Brunke, Lehrer für das Fach Werken an der TMS, Jürgen Cord, Ausbilder bei VW, und Martin Exner, Lehrer an der BBS Brinkstraße, zusammen im Vorfeld überlegt. Für jeden Schüler gab es zu Beginn eine Hebelschere, die sie zunächst demontieren und die zahlreichen Einzelteile sauber am zur Verfügung gestellten Arbeitsplatz ablegen und sortieren mussten. Die Auszubildenden unterstützten bei Fragen, erklärten die nötigen Werkzeuge und die einzelnen Arbeitsschritte und informierten über den Ablauf der Ausbildung. Mit der Konstruktionsanleitung machten sich die Schüler dann ans Werk – den Zusammenbau der zig Teile, damit am Ende eine einsatzfähige Hebelschere präsentiert werden konnte. Nach dem Zusammenbau der Hebelschere wurde millimetergenau gefeilt, um die einwandfreie Funktionalität zu gewährleisten. Hierdurch lernten die Teilnehmer, wie genau ein Werkzeugmechaniker arbeiten muss, damit das Werkzeug am Ende den gestellten Qualitätsanforderungen entspricht und ein Produkt in großer Stückzahl und in gleichbleibend hoher Qualität herstellen kann.
Das Feedback der Schüler am Ende der Woche war einvernehmlich: Die Teilnahme ermöglichte einen sehr guten Einblick in den eher unbekannten Beruf des Werkzeugmechanikers. Durch Informationen und Selbermachen wurden Theorie und Praxis abwechslungsreich gemischt. Ein besonderes Lob gab es für die Auszubildenden für den Austausch mit ihnen und die Unterstützung durch sie. Und die einhellige Meinung von Schule und Unternehmen: Aus dem Pilotprojekt wird ein Folgeprojekt. Aber jetzt genießt ein Großteil aller Beteiligten erst mal die wohlverdienten Sommerferien …